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Waldbewirtschaftung im Kanton Bern

Waldbewirtschaftung im Kanton Bern

Im Mischwald des Mittellandes bedient sich die Holzindustrie regelmässig am meisten (mit ca. 40% des gesamt Schweizerischen Holzschlages), obwohl diese Region am wenigsten Waldfläche aufweist. So ist auch der Holzvorrat im Mittellandwald zwischen 1997 und 2017) um 11% wegen Übernutzung gesunken. Zwischen 2001 und 2020 verringerte sich die Waldfläche im Mittelland um 2.7%: Die Ernte übersteigt den Zuwachs.

Gemäss der Daten von Global Forest Watch erlitt der Wald im Kanton Bern den grössten Flächenverlust schweizweit seit dem Jahr 2000; nämlich 8’150 ha bei einem Landesdurchschnitt von 1760 ha. Das bestätigt die Taschenstatistik 2021, Forstwirtschaft der Schweiz: Der Kanton Bern fällt schweizweit am meisten Holz. Im Jahr 2022 wurden 1’064’275 Kubikmeter Holz „geerntet“;  ein nachhaltiger Schlag wäre jedoch 700’000-900’000 Kubikmeter.

Der Kanton Bern, der bereits heute mehr Holz produziert und verbrennt als jeder andere Kanton, will seine derzeitige Energieholzproduktion (313’514 m3 im Jahr 2021) um unglaubliche 123% auf 219% steigern, wie aus einem vom Amt für Wald und Naturgefahren Bern im Mai 2023 veröffentlichten Bericht hervorgeht.

Und dies, obwohl eine vom BAFU im 2021 unterstützte Studie gezeigt hat, dass selbst eine bescheidene Zunahme des Holzschlags dazu führen würde, dass die Schweizer Wälder von Kohlestoffspeichern zu Nettoemittenten von Kohlenstoff werden.