Vorzeitige Todesfälle
Die Anzahl der Studien, die Feinstaubbelastung mit einer erhöhten Sterblichkeit in Verbindung bringen, wächst signifikant. Fast allen gemeinsam ist, dass selbst niedrige PM2.5 Werten zu vorzeitigen Todesfällen führen.
In Studien wurde festgestellt, dass die Sterblichkeitsrate auch dann steigt, wenn die Verschmutzungswerte die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht übersteigen (die Grenzwerte in der Schweiz für PM2.5 sind doppelt so hoch wie diejenigen der WHO). Dabei spielt es keine Rolle, ob man der Partikelverschmutzung kurz- oder langfristig ausgesetzt ist.
Eine Rolle spielt hingegen die Quelle der Partikelverschmutzung. Dabei stellt sich das Verbrennen von Holz als besonders gefährlich heraus. …“In-vitro-Toxizitätsstudien legen nahe, dass nicht alle Partikel gleich sind. So führt beispielsweise Holzrauchpartikel im Vergleich zu Dieselpartikeln zu einer stärkeren oxidativen Schädigung menschlicher Nabelendothelzellen und stimuliert eine erhöhte Monozytenadhäsion.“ (J. Grigg. Arrhythmias and particulate matter, Kommentar im The Lancet, 2017).
Allein in Europa sterben jedes Jahr etwa 60’000 Menschen vorzeitig aufgrund der Luftverschmutzung durch die Verbrennung fester Brennstoffe – meist Holz. Studie
Ein anderes Beispiel: Die Verbrennung von Holz in privaten Haushalten führt in Kopenhagen jährlich zu 78 vorzeitigen Todesfällen. In Oslo zu 232.
Forscher schätzen, dass im Australian Capital Territory jedes Jahr ähnlich viele Menschen vorzeitig an PM2.5 Emissionen von Holzöfen sterben wie aufgrund der extremen Rauchbelastung durch die Buschbrände des Black Summer 2019-2020.
Hingegen sinkt auch die Sterberate, wenn man die Verschmutzung durch Holzverbrennung reduziert: Experiment: Die australische Stadt Launceston führte ein Programm zur Reduzierung des Holzrauchs durch, das die Einwohner dazu ermutigte, von Holzöfen auf elektrische Heizungen umzusteigen. Im Winter sank die Zahl der Todesfälle durch Atemwegserkrankungen um 28% und die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20%. Bei den Männern betrug der Rückgang über das ganze Jahr 23% (Atemwegserkrankungen), 18% (Herz-Kreislauf-Erkrankungen) und 11,4% (alle Todesfälle).