Mehr Schadstoffe durch Verbrennen von holzartiger Biomasse
Anlagen, die mit Biomasse betrieben werden, stoßen bis zu 2,8 Mal mehr Schadstoffe aus als Anlagen, die nicht mit Biomasse betrieben werden.
Der Übergang von fossilen Brennstoffen zu nachhaltigen erneuerbaren Energien gewinnt in den Industrieländern an Dynamik. Viele Regierungen, darunter auch die der Schweiz, setzen auf holzige Biomasse als saubere, umweltfreundliche, heimische Energiequelle. Die Auswirkungen auf künftige Emissionen, die Luftqualität und die Gesundheit werden jedoch nach wie vor kaum beachtet und massiv unterschätzt.
Bei der Verbrennung von holzartiger Biomasse werden Treibhausgase, gasförmige Schadstoffe, Feinstaub und Ozonvorläufer freigesetzt, die sowohl dem Klima als auch der menschlichen Gesundheit schaden (… sehen Sie auch Krankeiten durch das Verbrennen von Holz, Gesundheitsschäden bei Kindern).
Außerdem wird holzige Biomasse häufig vorbehandelt, um die Brennstoffqualität zu verbessern. Zu diesen Techniken gehören Auslaugen, Trocknen, Verdichten und Waschen. Die Pelletierung ist jedoch die häufigste und bekannteste Behandlung. Holzpellets werden als sauber angepriesen, aber bei der Herstellung werden Feinstaub und flüchtige organische Verbindungen wie Acrolein freigesetzt, während bei der Verbrennung noch mehr giftige Emissionen, Treibhausgase und giftige Asche entstehen.
Die weltweite Holzpelletproduktion ist von 2 Millionen Tonnen im Jahr 2000 auf 32 Millionen Tonnen im Jahr 2017 gestiegen. In der Schweiz wurden laut ProPellets im Jahr 2022 434.000 Tonnen Pellets verkauft, davon 367.000 Tonnen aus inländischer Produktion (+13,5 % im Vergleich zu 2021). Der Verkauf von Pelletbrennern stieg um 20 %, wobei Brenner mit 20-50 kW (Privathäuser und Wohnungen, d.h. ohne Filter) und 50-100 kW (Fernwärme) am meisten verkauft wurden.
Das bedeutet eine Menge zusätzliches CO2, das in die Atmosphäre gelangt. Wie viel? Nun, das hängt von einer Reihe von Faktoren ab, u. a. vom Ausgangsmaterial und der Art der Anlage, aber es kann zwischen 1.6 und 1.8 Tonnen CO2 pro Tonne Holzpellets liegen!
Dies bedeutet auch viel zusätzliche Verschmutzung, da sowohl die Vorbehandlung der Biomasse als auch die Bioenergieerzeugung die Luftqualität verschlechtern. Noch besorgniserregender ist die Feststellung, dass die Emissionen von mit Biomasse befeuerten Brennern pro Energieeinheit bis zu 2,8-mal höher sein können als die von Nicht-Biomasse-Brennern. Diese Zahl stammt aus einer Studie aus dem Jahr 2023, die in den USA (dem weltweit größten Pelletproduzenten) durchgeführt wurde und in der die Emissionen untersucht wurden, die sowohl bei der heimischen Bioenergieerzeugung (hauptsächlich Biomasse auf Holzbasis) als auch bei der Herstellung von Holzpellets entstehen. Die Studie ergab, dass die 2,3 Millionen Menschen, die in einem Umkreis von 2 km um eine Biomasseanlage leben, gesundheitsschädlichen Auswirkungen ausgesetzt sein könnten und dass die Emissionen aus der Verbrennung von Biomasse und Holz, Kohle als Hauptursache für Todesfälle überholt haben.
Der Austausch einer luftverschmutzenden und treibhausgasverursachenden Brennstoffquelle (fossile Brennstoffe) gegen eine andere (holzartige Biomasse) ist kein Weg zu einem gesunden Energiesystem.
März 2024