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Luftverschmutzung – Stiller Killer

Luftverschmutzung – Stiller Killer

Die Luftverschmutzung verursacht jedes Jahr etwa 9 Millionen Todesfälle weltweit und wurde deshalb von der WHO als „Notfall für die öffentliche Gesundheit“ eingestuft.

Die Luftverschmutzung ist ein „stiller Killer“, denn die verheerenden Auswirkungen auf die Gesundheit sind oft versteckt. Die Schadstoffe und Feinstaubpartikel gelangen über die Atemwege in den Blutkreislauf – so können diese jedes Organ erreichen und praktisch jede Zelle im menschlichen Körper chronisch oder akut schädigen. So sind nicht nur Lungenkrankheiten eine Folge der Luftverschmutzung, sondern auch Herzinfarkte, Diabetes oder Demenz können die Folge sei (WHO). Bis heute sind sich viele Ärzte dieser weitreichenden Folgen, die in über 70’000 wissenschaftlichen Studien belegt werden, nicht oder zu wenig bewusst.

Seit 1986 sind die Grenzwerte für die Immissionen von Luftschadstoffen geltendes Bundesrecht, und die Behörden sind bei Überschreitungen zu Massnahmen verpflichtet.

Laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) stehen die schweizerischen Immissionswerte im Einklang mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2005 und setzt (zum Beispiel) den Grenzwert für den Feinstaubpartikels PM 2.5 auf 10µg/m3. Das ist jedoch doppelt so hoch als der von der WHO 2021 vorgegebene Grenzwert von 5µg/m3.

Das Europaparlament hat im September 2023 zugestimmt, die neuen Werte der WHO zu übernehmen.

In der Schweiz empfiehlt die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (EKL) dem Bundesrat die Anpassung der Werte für sechs Schadstoffe (SO2, NO2, CO, O3, PM10, PM2.5) an die neuen WHO Richtlinien – jedoch nicht für Russ und weitere ultrafeine Partikel!

Besonders besorgniserregend ist die Feinstaubbelastung (PM2,5), die in zahlreichen Studien mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und vorzeitigen Todesfällen in Verbindung gebracht wird – selbst bei niedrigen Werten, die den geltenden Richtlinien entsprechen. Gemäss der Europäischen Umweltagentur bedroht verschmutzte Luft unsere Gesundheit am stärksten (Europäische Umweltagentur).