Holzrauch – natürlich, aber eine Gefahr für die Gesundheit
Beim Wort Luftverschmutzung denken viele Menschen an Industrie oder Verkehr. Gerade weil Holz ein natürlicher Stoff ist, können viele sich nicht vorstellen, dass durch das Verbrennen von Holz die Luft gesundheitsschädigend verschmutzt wird. Doch auch Tabak ist ein natürlicher, pflanzlicher Stoff – trotzdem setzt er eine giftige Mischung aus krebserregenden Stoffen und schädlichen Chemikalien frei, wenn er verbrannt wird. Heute ist anerkannt: Tabak ist verantwortlich für einen Grossteil an Krebs- und Herz-Kreislaufkrankheiten und für den Verlust an Lebensjahren.
Bei der Verbrennung von Holz werden jedoch um ein Vielfaches mehr dieser Giftstoffe freigesetzt als bei Zigaretten. Holzrauch ist krebserregender als Tabakrauch und verursacht mehr Genmutationen als Verkehrsabgase. Auch eine Vielzahl anderer Krankheiten werden in gleichem Mass wie Rauchen oder Passivrauchen in Verbindung mit Holzrauch gebracht.
Darunter Herzinfarkte, Schlaganfälle, Lungenentzündungen, Asthma, COPD, Ohrenentzündungen.
Eine umfangreiche und wachsende Zahl von Forschungsergebnissen beweist, dass die Verschmutzung durch Holzverbrennung eine Rolle spielt bei Verhaltens- und Entwicklungsstörungen bei Kindern sowie beim Fortschreiten von kognitivem Abbau und Demenz bei Erwachsenen.
Die Verschmutzung durch Holzrauch erhöht auch das Risiko eines vorzeitigen Todes (doctors + scientists).
Das Verbrennen von Holz ist gar die grösste Quelle für Feinstaubemissionen im europäischen Raum.
Hierzu Nino Künzli vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut: Es gibt eine Tendenz, Holz heilig zu sprechen. Es gibt keine Hinweise, dass Schadstoffe aus der Holzverbrennung weniger schädlich sind als etwa Verkehrsemissionen.
Die schädlichsten Bestandteile des Holzrauchs sind für das bloße Auge unsichtbar. Nur weil man keinen Rauch sieht, bedeutet das nicht, dass man nicht geschädigt wird.