Wie viel Holz verbrennen wir wirklich?
Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) verbrennen wir im Durchschnitt 40% des jährlich geernteten Holzes. Im Jahr 2022 verbrannten wir etwas mehr, nämlich 41% oder 2,31 Mio. m3 der 5,18 Mio. m3, was eine Zunahme von 7% gegenüber 2021 und eine Verdoppelung in den letzten 20 Jahren bedeutet.
Wie wir gesehen haben, zählen die Zahlen des BFS jedoch nur das „Naturholz“ (Scheitholz und Holzschnitzel) als Energieholz. Nimmt man aber alle anderen Sortimente hinzu, so haben wir 2022 mehr Holz verbrannt (5,41 Mio. m3 mit Witterungsbereinigung, 5,88 Mio. m3 ohne, siehe weiter unten die Begriffserklärung) als die gesamte Forstwirtschaft produziert hat (5,18 Mio. m3), so die Daten des Bundesamtes für Energie (BFE).
Also nochmals: Im Jahr 2022 wurde in der Schweiz mehr Holz verbrannt, als die gesamte Forstwirtschaft produzierte.
Von den 5,25 Mio. m3 Holz, die 2022 verkauft wurden (oder 5,98 Mio. m3 mit Klimakorrektur), stammten 59,4 % aus „Naturholz“ (Scheitholz und Holzschnitzel), 12,9 % aus „Restholz“, 14,4 % aus „Altholz“ und 13,2 % aus „Holzpellets“.
Da in diesem Jahr nur 5,3% unserer Energie aus importiertem Holz stammte, bedeutet dies, dass der Rest aus Schweizer Holz bestand. Und davon stammten nur 14,4% aus „Altholz“, das wir laut Regierung in der „optimierten Kaskade“ verbrennen sollten. Der Rest,- 80,3% (85,6% minus 5,3%), – stammte direkt von in der Schweiz gefällten Bäumen.
Mit anderen Worten: Im Jahr 2022 haben wir 4’159’539 Millionen m3 Holz verbrannt, das direkt aus Schweizer Wäldern, Parks, Gärten und Hecken stammt.
Das sind sehr viele Bäume.
Und die Zahl ist wahrscheinlich zu niedrig angesetzt, nicht nur, weil die Holzernte oft zu niedrig angegeben wird, sondern weil der Energieverbrauch je nach den klimatischen Bedingungen berechnet und angepasst wird. Das ist die berühmte Klimakorrektur, von der oben die Rede war. Mehr über diese Witterungsbereinigung und die zu ihrer Berechnung verwendeten Methoden erfahren Sie hier.
Schließlich fragt man sich vielleicht, wie die Holzverbrennung zunehmen kann, wenn die Gesamtzahl der Holzbrenner zurückgeht? Das liegt ganz einfach daran, dass die traditionellen Kamine und Holzöfen in den Haushalten durch größere Brenner und Fernwärmesysteme ersetzt werden, die ganze Gebäude und mehrere Wohnungen beheizen. Solche automatischen Systeme brennen Tag und Nacht.
Und sie benötigen und werden noch viel mehr Holz benötigen.