Funktionen des Waldes
- Er ist Wasserspeicher: Sowohl das Kronendach als auch das Wurzelsystem tragen dazu bei, die Wasserspeicherung im Boden zu erhöhen und den Oberflächenabfluss von Wasser sowie die Bodenerosion zu mindern. Im Sommer schützt sein Blätterdach die Böden vor Austrocknung, indem der Boden weniger Wasser durch Verdunstung verliert.
- Er ist Regenmacher: Etwa 40 % der Niederschläge auf dem Land entstehen, wenn Bäume und andere Pflanzen durch einen Prozess namens Evapotranspiration Wasser an die Atmosphäre abgeben. Diese höheren Verdunstungsraten ziehen auch feuchte Luft aus der Umgebung an, so dass Wälder nicht nur Regen erzeugen, sondern auch Niederschläge anziehen.
- Er ist Lebensraum für unzählige Tiere, Pflanzen und Pilze.
70% der in der Schweiz vorkommenden Arten leben im Wald und/oder sind auf den Wald angewiesen. Zwei Drittel davon leben im Boden. All diese Organismen sind Teil einer Nahrungskette. Die heutige Art und Weise der Waldbewirtschaftung zerstört die Böden nachhaltig.
- Er ist Sauerstoffproduzent: Bäume atmen CO2 ein und Sauerstoff aus und reinigen wie ein Filter mit jedem Atemzug die Luft.
- Er ist und bleibt eine wichtige CO2-Senke (—> in seiner Existenzzeit hat er mitgeholfen, den vormaligen CO2-Gehalt in der Atmosphäre von über 2500 ppm auf das neuzeitliche Niveau von etwa 420 ppm zu senken)
- Er ist Klimaregulierer: Die Bäume saugen Wasser aus dem Boden auf und geben es über ihre Blätter wieder ab, wodurch die Luft abgekühlt wird (ähnlich einem Mini-Klimagerät).
- Sein Blätterdach spendet allen großen und kleinen Lebewesen Schatten, lässt die Luft weniger aufheizen und schützt unzählige Organismen vor einer zu starken Sonneneinstrahlung.
- Stämme und Wurzeln tragen auch zum Schutz von Menschen und Infrastrukturen vor Gefahren wie Steinschlag, Lawinen und Erdrutsche bei
- Jeder, der schon einmal durch einen Wald oder einen Stadtpark spaziert ist, kennt die wohltuende Wirkung auf die Psyche gestresster Menschen.
- Bäume sind unsere evolutionären Gefährten, an die wir uns seit 300 000 Jahren anlehnen, auf die wir klettern und die wir verehren.
- Und nicht zuletzt versorgt uns der Wald mit Beeren, Pilzen, Nüssen und Holz.
Nach radikalen Eingriffen wie den unten abgebildeten kann der Wald jedoch seine lebenswichtigen, natürlichen und biologischen Funktionen nicht mehr erfüllen. Szenen wie diese sind in der Schweiz aufgrund der aktuellen sogenannten „Wald-Bewirtschaftungs“-Politik leider immer häufiger zu beobachten. Es zeugt von menschlicher Anmassung zu behaupten, dass wir solch komplexe Ökosysteme wie den Wald vernünftig und rücksichtsvoll bewirtschaften können.

