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Demenz und allgemeine kognitive Beeinträchtigung

Demenz und allgemeine kognitive Beeinträchtigung

Demenz und Luftverschmutzung sind 2 Probleme, die global immer grösser werden. Gleichzeitig gibt es immer mehr Studien die belegen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Belastung durch Feinstaub und einem erhöhten Risiko für kognitiven Abbau, Schädigung der Neuroentwicklung und Demenz.

Der Feinstaub (PM2.5) beeinträchtigt die Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem – dies wiederum kann Schädigungen der Gehirngefässe verursachen. Das Gehirn selbst kann auch direkt durch die Partikel geschädigt werden. Studien bestätigen, dass es zu schädlichen Veränderungen der Gesundheit und der Funktion des Gehirns kommt, wenn man Feinstaubverschmutzung ausgesetzt ist.

Dabei verhält es sich mit der Feinstaubbelastung ähnlich wie mit der Bleibelastung oder einigen krebserregenden Stoffen: Es gibt keine Anhaltspunkte für einen sicheren Grenzwert, egal wie tief dieser ist. Dies bestätigt auch eine grosse europäische Studie. Zusammenfassung Studie

Unter der Leitung von Gerard Hoek von der Universität Utrecht hat ein internationales Team die bisher umfangreichste Langzeitstudie zu diesem Thema durchgeführt. Die Studie zeigt: selbst vermeintlich halbwegs saubere Luft kann schon das Herz-Kreislaufsystem und die Lunge schädigen und zu einem frühen Tod führen.

Das heisst, selbst wenn die Werte unterhalb der EU-, WHO, oder US-Grenzwerte liegen, sind sie gesundheitsschädigend (British Medical Journal BMJ).

In der Schweiz ist der Grenzwert derzeit doppelt so hoch als von der WHO empfohlen. Die folgenden Daten zeigen, dass selbst der von der Schweiz gesetzte Grenzwert an den meisten Orten mindestens um das Doppelte oder mehr überschritten wird. Luftverschmutzung in Städten: Schweiz und weltweit

Auch andere Studien bestätigen den Zusammenhang zwischen kognitivem Abbau und PM2.5 (Feinstaubpartikel Belastung)

So zeigen Forscher in Schweden, dass Menschen die in einer Umgebung wohnen, in der die Feinstaubbelastung durch Holzverbrennung lediglich durch 1µm erhöht ist, ein um 55% erhöhtes Risiko haben, an Demenz zu erkranken als Menschen die nicht in einem Gebiet mit durch Feinstaubpartikel verschmutzter Luft durch Holzverbrennung lebten.

Menschen die selbst einen Holzofen im Haus haben und in einer Gegend leben, in der es üblich ist, mit Holz zu heizen (Fernwärmeanlagen, Pellet, Schnitzel, Cheminée, Schwedenofen…) hatten im Verlauf der Studie gar eine 74% höhere Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken.

Eine weitere Studie ergab, dass ältere Frauen, die an Orten wohnen, an denen die Feinstaubbelastung die EPA-Normen übersteigen, ein um 81 % erhöhtes Risiko für einen kognitiven Abbau im Allgemeinen haben und ein um 92% erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken (Studie).

Demenzdiagnostik bei Erwachsenen

Das episodische Gedächtnis ist eines der wichtigsten Kriterien, um kognitive Beeinträchtigungen und Demenz bei Erwachsenen zu diagnostizieren. Man geht davon aus, dass es als frühestes Anzeichen einer Demenz gilt, wenn dieses beeinträchtigt ist.

Es wurde festgestellt, dass das episodische Gedächtnis bei Feinstaubbelastungen am meisten beeinträchtigt ist.