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Lungenkrankheiten und Lungenkrebs

Lungenkrankheiten und Lungenkrebs

Mit jedem Atemzug gelangt eine grosse Anzahl von Feinstaubpartikeln in die Lunge. Je kleiner die Partikel sind, desto tiefer dringen sie in die Lunge ein. Dort lagern sie sich in den Bronchien und Lungenbläschen ab und können die Epithelzellen schädigen und zum Teil schwerwiegende Krankheiten auslösen.

Die Reizung der Atemwege führt zu Husten und Atembeschwerden. Dies sind zum Beispiel akute Atemnot, chronischer Husten und Auswurf, akute Bronchitis und Atemwegsinfektionen sowie schliesslich eine chronische Bronchitis.

Asthma kann akut verschlimmert oder dessen Schweregrad langfristig erhöht werden.

Die COPD wird mit der Verbrennung von Holz in Verbindung gebracht. Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen der Belastung durch Holz- oder Holzkohle-Rauch und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung. European Respiratory journal

Das Risiko an Krebs zu erkranken ist identisch mit dem Lungenkrebsrisiko durch Passivrauchen. Giftige Stoffe wie Benzo(a)pyren spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung von Krebs bei Rauchern. Diese giftigen Stoffe entstehen ebenfalls bei der Verbrennung von Holz. Man müsste 27’333 Zigaretten anzünden (Graphik), um gleich viel viel Benzo(a)pyren zu emittieren wie das Verbrennen von einem Kilogramm Holz!

Eine Studie von Forschern des National Institute of Environmental Health Sciences ergab, dass Frauen, die an mehr als 30 Tagen im Jahr einen Holzofen oder Cheminées benutzten, insgesamt eine um 68 % höhere Lungenkrebsrate aufwiesen als Frauen, die nicht mit Holz heizten. Selbst wenn man selten den Schadstoffen der Holzverbrennung in Innenräumen ausgesetzt ist (Cheminée, Schwedenofen etc.) wird das Lungenkrebsrisiko erhöht.

Für Personen mit vorbestehenden Lungenerkrankungen sind die Schadstoffe und Feinstaubpartikel besonders belastend. Die beschwerdefreien Phasen können kürzer und die durchschnittliche Lungenkapazität vermindert werden. Auch führt die verschmutzte Atemluft zu vermehrten Notfallkonsultationen und Spitaleintritten wegen Atemwegserkrankungen. Bundesamt für Umwelt BAFU